Gartentipps für den Juni

Gemüse und Kräuter

Pflücksalate säen
Ende Mai/Anfang Juni kann man noch Pflücksalate säen. Es sind pflegeleichte Pflanzen, die sich bis in den Spätsommer beernten lassen, wenn man nur die äußeren Blätter pflückt, das Herz aber unversehrt bleibt. Sie gedeihen auch gut in Balkonkästen oder Töpfen auf der Terrasse! Ein anderes Wort für Pflücksalat ist Schnittsalat. Es gibt unterschiedliche Angebote: von dem einzelnen Salat bis zur Salatmischung. Bei Asiasalaten muss man berücksichtigen, dass sie aus der Familie der Kohlgewächse (Kreuzblütler) stammen, wenn man die Fruchtfolge einhalten möchte.

Was man im Juni säen kann:

  • Romanesco, Chinakohl, Rotkohl, Grünkohl, Kohlrabi, (Kreuzblütler)
  • Radicchio, Zuckerhut, Pflücksalat (bis Anfang Juni), Eisbergsalat (Korbblütler)
  • Bohnen (Leguminosen), Zuckererbsen
  • Mais (Süßgras)
  • Lupinen, Kapuzinerkresse, Basilikum
  • Dill + Möhren (bitte auf das Samentütchen schauen!) (Doldenblütler)

Eingerollte Blätter an Tomaten
… können auf ein hohes Nährstoffangebot oder auf Stoffwechselstörungen hinweisen, die sich jedoch meist nicht auf den Ertrag auswirken. Folgende Punkte sollte man ggf. überprüfen:

  • gleichmäßige Wasserversorgung (der Boden sollte ein gleichmäßige Feuchtigkeit behalten aber nicht zu nass sein),
  • Überdüngung vermeiden (ggf. gekaufte Pflanzenerde verwenden, wenn man sihc nicht sicher ist)
  • wenn die Tomate nicht explizit als „Freilandtomate“ benannt wird, sollte sie besser unter einem Dach stehen,
  • beim Gießen möglichst nicht die Blätter benetzen.

Gurken (im Gewächshaus) ausdünnen
Auch wenn es uns freut, wenn die Gurken viele Früchte ansetzen: ein zu starker Fruchtansatz führt zum Abstoßen von Früchten. Wenn das Blattwerk zu dicht wird, fördert diese das entstehen von Pilzinfektionen. Dünnen Sie daher ein paar Früchte und Blätter aus, um eine gute Ernte zu erhalten. Folgende Regeln gelten hier:

  • das Entfernen der ersten Blüten fördert die spätere Blüten-und Fruchtbildung
  • alle Seitentriebe nach 2 Gurkenansätzen und 2 Blättern entspitzen,
  • bilden sich weitere Seitentreibe an einem Seitentrieb, so entspitzt man diese schon nach der 1. Gurke und dem 1. Blatt
  • in den unteren 50 cm sollten sich keine Früchte entwickeln,
  • wenn man Gurken im Gewächshaus an Schnüren nach oben führt, kann man den Haupttrieb ebenfalls entspitzen, wenn die Pflanze hoch genug ist,
  • bei Freilandgurken können diese Maßnahmen ausfallen, jedoch kann auch hier ein Entspitzen die Fruchtentwicklung und die Gesundheit der Pflanzen fördern.

Freilandgurken
…können Mehltau entwickeln, wenn es über eine längere Zeit trocken und warm ist. Probieren Sie es mit folgenden Hausmitteln:

  • Buttermilch oder Rohmilch mit Wasser 1:8 mischen und damit die betroffenen Pflanzen spritzen,
  • 1 Pk. Backpulver und 20ml Rapsöl mit 2 l Wasser mischen und auf die Pflanzen spritzen,
  • Algenkalk dünn über die Blätter streuen.

Übrigens: echten Mehltau erkennt man am abwischbaren, weißlichen, später schmutzig-braunen Belag auf der Blattoberseite. Er gedeiht bei längeren trockenen Wärmephasen im Sommer. Er befällt oft Rosen, Gurken und Möhren.

Falscher Mehltau wächst gut bei kühler, feuchter Witterung im Frühjahr und Herbst. Auf der Blattunterseite findet man einen grauvioletten „Rasen“, auf der Blattoberseite entwickeln sich gelbe Flecken. Er befällt bevorzugt Kohlpflanzen, Radieschen, Rettich, Spinat und Zwiebeln aber auch Rosen. Gegen ihn helfen die Milchspritzungen nicht. Er wird durch eine zu intensive Stickstoffversorgung gefördert. Hausmittel zum Ausprobieren:

  • Pflanzenstärkungsmittel auf Algenbasis (Algenkalk) auf die Blattunterseite aufbringen, wenn möglich,
  • Knoblauchbrühe

Gegen beide Arten des Mehltaus ist eine gute Belüftung des Pflanzen und des Bodens hilfreich. So sollten z.B. Rosen nicht mit Rindenmulch gemulcht werden.

Weitere Empfehlungen gegen beide Arten sind:

  • Brennessel- oder Ackerschachtelhalmsud. Sie kräftigen die Widerstandskraft des Pflanzen.

Möhren und rote Bete vereinzeln
Für gut entwickelte Möhren sollte man auf sie auf einen Abstand von 2 – 3 cm ausdünnen – auch wenn es weh tut. Diese Arbeite kann man sich ersparen, wenn man Saatbänder oder setzt pilliertes Saatgut verwendet.

Rote oder gelbe Bete auch vereinzeln. Bei Bete kann man die jungen Pflanzen noch an einen anderen Ort setzen.

Damit Möhren besser keimen, kann man die Samen in einem Topf mit Erde vortreiben lassen. Dabei darauf achten, dass man die Erde im Topf immer feucht hält, denn Möhrensamen benötigen viel Feuchtigkeit zum Keimen. Die ganz jungen Triebe werden dann vorsichtig in die vorbereitete Saatrille gesät. Sie funktioniert leider nicht mit Saatband oder pilliertem Saatgut.

Gießen
Dies ist wohl die Hauptbeschäftigung im Sommergarten, wenn es wenig regnet. Verwenden Sie möglichst warmes Wasser aus der Regentonne, um die Pflanzen nicht mit einem kalten Strahl zu „erschrecken“. Wenn möglich, gießen Sie nur die Erde, nicht die Pflanzen. Feuchte Blätter fördern die Pilzentwicklung. Morgens Gießen wird empfohlen. Es ist besser, jeden 3. Tag durchdringend zu gießen, als jeden Tag ein bisschen. Mit dem kräftigen Gießen fördern Sie die Wurzelentwicklung in die Tiefe.

Düngen
Bei warmem Wetter werden die Nährstoffe im Boden verstärkt freigesetzt. Wenn man einen Langzeitdünger ausgebracht hat, sollte man keine zusätzlichen Düngergaben vornehmen. Es könnte zuviel werden.

Gemüsezwiebeln düngen
Gemüsezwiebeln benötigen mehr Nährstoffe als Speisezwiebeln. Diese evtl. beim Gießen mit einem Flüssigdünger versorgen.

Blumenkohl und seine Varianten
Romanesco ist eine besonders zarte Blumenkohl-Variante. Er wird im Juni bis Juli in Schalen gesät und kann nach 3 – 4 Wochen ausgepflanzt werden. Ähnliches gilt für lila Blumenkohl, der es ebenfalls schön warm mag. Beide Sorten stammen aus Süditalien.

Vorgezogenen Blumenkohl und Brokkoli kann man bis Mitte Juni noch setzen. Wenn die Kohlblumen beginnen sich zu entwickeln, schützt man sie gegen die Sonne, indem man die äußeren Blattspitzen über ihnen zusammenbindet.

Kohlfliege
Im Juni fliegt die zweite Generation der Kohlfliege. Gegen sie helfen Kulturschutznetze oder Kohlkragen an den Füßen der Kohlpflanzen, die die Fliege an der Eiablage hindern.

Stangenbohnen…
…müssen u.U. nochmal an ihren Rankstäben erneut befestigt werden.

Zuckerhut aussäen
Ab Mitte Juni kann man Zuckerhut aussäen. Weil er eine Pfahlwurzel bildet, wird die Freilandaussaat empfohlen. Diese sollte man vor Schnecken schützen. Bei der Anzucht in Töpfen die jungen Pflanzen recht früh aussetzen, damit die Pfahlwurzel ungehindert wachsen kann.

Spargel
Für Spargel ist der 10. Juni der letzte Erntetag.

Tomaten
Das Lieblingsgemüse! Sie sollten nicht neben Kartoffeln stehen, um den Kraut- und Braunfäule Einhalt zu gebieten. Auch Erdbeeren sind für diesen Erreger empfänglich bzw. geben ihn weiter. Man kann sie an braunen, runzeligen Flecken auf den unteren Blättern erkennen, die sich rasch vergrößern und dann auf benachbarte Blätter und Stängel übergehen. Für eine gesunde Entwicklung sollten Tomaten an einem sonnigen Standort mit ausreichend Pflanzenabstand und überdacht stehen. Freilandtomaten sind besonders robust gegen Regen von oben und benötigen daher weniger Überdachung. Ob es ganz ohne Dach geht hängt von den Regen mengen ab. Sollte es im Sommer oder Spätsommer viel regnen, muss man seine Tomate wohl doch vor übermäßiger Feuchtigekeit schützen. Wer kein Dach bauen möchte oder kann, kann „Tomatenhauben“  aus dem Baumarkt ausprobieren.

Freiland oder nicht und wenn ja, wie… dazu gibt es viele Beiträge im Internet. In einem Fall wurde ein Härtetest vorgenommen. Eine Lehre aus diesem Härtetest war, dass das Hochbinden der Tomaten vorteilhaft ist, weil damit das Abtrocknen des Laubs bzw. ein freies, luftiges Wachstum gefördert wird. Je enger die Blattmasse, desto günstiger für Pilze und andere Krankheitserreger.

Kräuter aussäen
Dill, Kresse, Kerbel und Bohnenkraut kann man jetzt noch aussäen. Kresse ist ein Lichtkeimer. Sie sollte nicht mit Erde bedeckt werden.

Kräuter verjüngen
Kräuter, die als Halbstrauch wachsen, wie Salbei, Thymian und Ysop, kann man nach der Blüte zurückschneiden. Sie treiben dann an der Basis wieder gut aus und bilden wieder dichte Büsche. Die abgeschnittenen Zweige trocknen lassen für den Gebrauch in der Küche. Ein Schnitt bei bedecktem Himmel ist besser.

Kamillenblüten ernten
Bei sonnigem Wetter im Zeitraum des zunehmenden Mondes sammeln. Blüten auf keinen Fall waschen.

Kartoffeln
Die ersten Frühkartoffeln werden jetzt geerntet. Spätere Sorten nochmal anhäufeln.

Obstgarten

Erdbeeren
Damit die Früchte trocken liegen, Pflanzen evtl. nochmal mit Stroh unterlegen. Beim Ernten auch die angefaulten Früchte entfernen, damit sie andere Beeren nicht infizieren. Faule Erdbeeren darf man auf dem Kompost entsorgen. Nur bei Trockenheit gießen.

Rhabarber…
…lässt sich noch bis Ende Juni ernten, dann steigt die Oxalsäure an und man sollte auf ihn bis zum nächsten Jahr verzichten, es sei denn, man besitzt bereits eine neugezüchtete Sorte, die keine Oxalsäure mehr bildet. Man kann ihn für Marmelade und Kompott gut mit Erdbeeren kombinieren.  

Auch Sauerampfer nicht mehr nach Ende Juni ernten.

Äpfel ausdünnen
Wenn die Bäume im Juni einige Früchte abstoßen, kann man diese Ausdünnung per Hand unterstützen. Pro Fruchtstand werden 1 -2 Äpfel belassen. Ein Abstand von 15 – 20 cm zwischen den Früchten ist optimal. Dabei kann man angestochene und beschädigte Äpfel vorab aussortieren. Diese dann aber nicht auf den Kompost werfen.

Juniriss
Wie der Name schon sagt, werden jetzt Triebe an Apfelbäumen weggerissen. Man reißt krautige Triebe, die für den Baumaufbau nicht benötigt werden oder die an ungünstigen Positionen stehen.  Auch Konkurrenztriebe an Leitästen oder im Bereich der Baumspitze können gerissen werden, um so dem Baum eine stabile Form zu erhalten. Nicht jeder Wassertrieb muss gerissen werden. Wachsen sie an günstigen Orten, kann man sie als Fruchtholz für das kommende Jahr stehen lassen.

Birnen gießen…
…wenn wenig Regen fällt, damit sie keine Steinzellen entwickeln.

Weinreben schneiden
Jetzt kann man mit dem ersten Sommerschnitt an Weinreben beginnen. Triebe mit einem Fruchtansatz auf  3 – 5 Blätter vor dem Fruchtansatz belassen.

Pflaumenwicklerbefall eindämmen
Um die Anzahl madiger Pflaumen, Zwetschgen, Pfirsiche und Aprikosen zu reduzieren, sammeln Sie  abgestoßenen grünen Früchte auf und entsorgen Sie sie im Hausmüll. In diesen Früchten wachsen die Raupen der zweiten Generation der Wickler heran. So verhindern Sie, dass sie ebenfalls die Früchte später befällt.

Zusätzlich ist eine Handausdünnung der Früchte für die Fruchtqualität förderlich. Bei Pfirsichen sollte eine faustbreit Platz zwischen den einzelnen Früchten verbleiben. Für Zwetschgen gilt: maximal 20 Früchte pro laufendem Meter Fruchtholz.

Obstbäume nicht düngen, wenn…
…sie vital aussehen, also zwar wenig oder keine Früchte tragen aber sonst gut im Grün stehen. Bei einer Düngung werden die wenigen Früchte zu groß und eventuell schadanfälliger und weniger haltbar.

Monilia reduzieren
Aprikosen, Pfirsichen, insbesondere Sauerkirschen und Mandelbäumchen können von Monilia befallen werden. Wenn möglich, die befallenen Trieb so weit zurückschneiden, bis kein braunes, befallenes Gewebe mehr erkennbar ist.

Apfelwickler
Ab Anfang Juni helfen Kärtchen mit der Schlupfwespe Trichogramma gegen Apfelwicklerbefall. Nach ca. 2 – 3 Wochen nach Aufhänen einer Karte beginnen die Wespen, die Apfelwickler-Eier aufzusuchen. Ein gutes Ergebnis soll eintreten, wenn man die Karten an 3 Terminen nacheinander aufhängt.

Eine weitere Methode, um den Befall im kommenden Jahr zu dezimieren, sind Wellpapperinge, die man um den Baum legt. Unter ihm verstecken sich die Maden, die aus den Äpfeln kommen. Die Papperinge wöchentlich über einem Wassereimer ausbürsten und auch den Stamm des Apfelbaumes ausbürsten.

Eine natürliche Bekämpfung am Boden erfolgt mit SF-Nematoden (Steinernema Feltiae). Sie werden mit der Gießkanne im Bereich der Baumtraufe ausgegossen. Dort befallen sie Maden aller Art – auch die des Apfelwicklers.

Kirschfruchtfliege
Sie befällt die Früchte, wenn sie sich von Gelb nach Rot verfärben. Eine gelbe Kirschsorte wird daher nicht befallen. Hier kann man mit Leim bestrichene Gelbtafeln aufhängen, um einen Teil der Kirschfruchtfliegen abzufangen. Über kleinere Bäume kann man zur Abwehr ein Kulturschutznetz überziehen. Ohne Netz werden meist alle Kirschen von der Fliege befallen. Ein Frühzeitiges Ernten und die Aufbewahrung im Kühlschrank verhindern, dass die Maden sich entwickeln und die Früchte faulen.

Gartenteich

Seerosen pflanzen
Seerosenpflanzen, deren Blätter bereits sichtbar sind, dürfen beim Pflanzen anfangs nicht tiefer als 80 cm gesetzt werden, sonst können sie absterben. Besser ist es, die Pflanzen allmählich an größere Wassertiefen zu gewöhnen.

Ziergarten

Nachblüte beim Rittersporn fördern
Wenn die Blüte verwelkt ist, Rittersporn eine handbreit über dem Boden abschneiden, weiterhin gut wässern und düngen, dann erfreut uns die Pflanz im September noch mit einer zweiten Blüte.

Sommerblumen pflanzen
Im Juni können noch folgende Sommerblumen gepflanzt werden:

  • Bärenohr,
  • Fuchsschwanz (Amarant),
  • Gauklerblume,
  • Leberbalsam (Ageratum),
  • Levkoje,
  • Löwenmäulchen,
  • Männertreu (Lobelie),
  • Mittagsgold (Gazanie),
  • Ochsenzunge (Anchusa),
  • Petunie,
  • Salbei,
  • Schmuckkörbchen (Cosmea),
  • Spinnenpflanze,
  • Tagetes,
  • Verbene,
  • Ziertabak  und
  • Zinnie.

Rosenpflege
Rosen nur bis Juli düngen. Spätere Düngergaben verhindern ein Ausreifen des Holzes wodurch es im Winter zu Frostschäden kommen kann. Verblühte Rosen ausschneiden und zwar unterhalb des ersten oder zweiten voll entwickelten Blattes.

Heckenschnitt – bis Ende Juli möglich
Dort, wo keine Vögel mehr brüten, kann die Hecke geschnitten werden. Die Vereinshecken sollten so  geschnitten werden, dass sie nach dem Schnitt oben schmaler sind als unten. Das Laub kann gehäckselt und/oder kompostiert werden.

Blumenzwiebeln ausgraben
Ab Ende Juni kann man Tulpen- und andere Zwiebel mit der Grabegabel aus dem Boden heben, sie für das kommende Jahr zu übersommern. Ausgehobene Zwiebeln von der Erde befreien und abtrocknen lassen. Im dunklen kühlen Raum bis zum Herbst lagern. 

Tiere im Garten

Laufkäfer fördern
Laufkäfer sind nützliche Helfer im Garten, da sie Schnecken, Raupen, Ameisen, Engerlinge, Kartoffelkäfer, Drahtwürmer und Blattläuse fressen. Schaffen Sie für die nachtaktiven Käfer Unterschlupfmöglichkeiten unter Brettern, Steinen, in Laubhaufen oder alten Kompostmieten und verzichten Sie möglichst auf chemischen Pflanzenschutz.

Specials
Odermennig wird jetzt gesammelt.

Für „Nußgeist“ verwendet man grüne Walnüsse. Im Juni können sie dafür geerntet werden. 20 Stück reichen.